Inhalt
Warum macht sich eine Italienerin auf den Weg nach Algier? Sie ist auf der Suche nach ihrem Geliebten, der in die Sklaverei geraten ist. Schlecht geht es ihrem Lindoro dort allerdings nicht, denn er steht hoch in der Gunst seines Herrn Mustafa. Doch die Sehnsucht nach seiner Isabella quält ihn sehr. Und dann steht sie auf einmal im Palast – als Beute des Korsaren Haly, der die an der Küste Gestrandete aufgriff. Mustafa hatte ihn beauftragt, ihm eine schöne Italienerin zu besorgen. Diese Frauen sollen nämlich temperamentvoller sein als die orientalischen Damen – darunter Mustafas weinerliche Hauptfrau Elvira, die ihm schon lange lästig ist. Gerade das besagte Temperament der Italienerin wird Mustafa jedoch zum Verhängnis. Denn Isabella wickelt den selbstgefälligen Herrscher mit ihren Verführungskünsten so um den Finger, dass er auf ihre raffinierten Intrigenspiele hereinfällt und sich die Situation ganz anders entwickelt, als von Mustafa erhofft …
L’italiana in Algeri war der erste große Erfolg Rossinis und zählt nach Il barbiere di Siviglia zu den beliebtesten Komischen Opern des Komponisten. Mit virtuoser Bravour sind die humorvollen und ironischen Szenen gestaltet, liebevoll und lebendig die Figuren charakterisiert. Regie in dieser Oper, die phasenweise wie eine „organisierte und vollständige Verrücktheit“ (Stendhal) wirkt, führt Anette Leistenschneider. Am Tiroler Landestheater hat sie bereits in ihren Inszenierungen von Il barbiere di Siviglia und Martha bewiesen, dass die musikalische Komödie genau ihr Genre ist.
Die schöne Italienerin, die nach Algier kam,
lehrt die eifersüchtigen und hochmütigen Liebhaber,
dass eine Frau sie alle zum Narren halten kann.
Ensemble
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Besetzung
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MUSTAFÀ Bey von Algier
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ELVIRA Frau des Mustafà
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ZULMA Lieblingssklavin der Elvira
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HALY Hauptmann der algerischen Korsaren
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HALY Hauptmann der algerischen Korsaren (7.4.)
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LINDORO junger Italiener, Lieblingssklave des Mustafà
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LINDORO junger Italiener, Lieblingssklave des Mustafà (7.4.)
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ISABELLA Italienerin
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TADDEO Begleiter Isabellas
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DER BEZAUBERNDE DSCHINNI
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
Pressestimmen
Tiroler Tageszeitung
Ein musikalisches Feuerwerk. Oper soll und darf einmal auch einfach nur Spaß machen und unterhalten, besonders in Zeiten wie diesen. Gioachino Rossinis heitere Lustbarkeit L’italiana in Algeri am Tiroler Landestheater wird diesem Motto gerecht. […]
Leistenschneider [Regie] bringt mit Slapstick und Gags viel Schwung […]. Die Premiere […] war ein voller Erfolg. Und dabei stand ein Mann im Mittelpunkt: Dirigent Kerem Hasan. In seinen sicheren Händen liefen die Stränge zusammen, er gab perfekte Tempi vor, die das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck […] immer selbstbewusster und voller Spielfreude aufgriff. […]
Was nützt der beste Dirigent, wenn die Sänger nicht mitkommen? Aber in diese Verlegenheit kam Hasan nicht. Allen voran ist Lamia Beuque als Isabella zu nennen. Sicher rast sie durch Koloraturen, temperamentvoll bringt sie Johannes Maria Wimmer alias Mustafà, Bey von Algier, um den Verstand. Der wiederum lässt seinen Bass kraftvoll strahlen oder nur noch verloren stammeln. Wolfgang Stefan Schwaiger ist schauspielerisch die absolute Top-Besetzung für den tollpatschigen Taddeo. Der gute Mann kann auch singen – und wie! Genauso Theodore Browne als Lindoro, der mit seiner nach Isabella schmachtenden Tenorstimme gefällt. Felicitas Fuchs-Wittekindt weiß als zurückgewiesene Elvira ihren Sopran strahlen zu lassen. […]
Ein Bravo dem Ensemble für die Umsetzung!
Online Merker
L’italiana in Algeri […] ist in einer fulminanten, farbenfrohen Inszenierung mit zahlreichen Slapstick-Elementen am Tiroler Landestheater zu sehen. Die Regisseurin Anette Leistenschneider, im Team mit Andreas Becker (Bühne) und Michael D. Zimmermann (Kostüme), versetzt die Liebeskomödie […] in ein zeitlos märchenhaftes Ambiente, in dem Anspielungen an Märchen aus tausendundeiner Nacht mit optischen Anleihen aus den 1950er Jahren und Accessoires des italienischen Lebensstils verschmelzen. […] Die – übrigens ästhetisch sehr ansprechenden – Kostüme und Frisuren verweisen einerseits auf morgenländische Exotik und andererseits auf die Filmwelt einer Sophia Loren, Gina Lollobrigida und mafioser Paten, kulminierend in der Erscheinung des Mustafà als Macho und Unterwelt-Lebemann. […]
Freilich verleitet die Absurdität der Handlung zu solchen Überspitzungen, auch zu grotesken Choreografien, insbesondere der komplex-virtuosen Ensemblenummern, was aber andererseits den Unterhaltungswert sehr steigert. […] Die Bewegung steigert die ohnedies schon in der Musik und Handlung vorgegebene Dynamik auf eine fulminante Art und Weise.
Auch die Darbietungen der Sängerinnen und Sänger waren dazu angetan, den Erfolg dieser Premierenvorstellung zu beflügeln. Felicitas Fuchs-Wittekindt als Elvira verfügt über eine Sopranstimme von großer Ausdruckskraft, um die Facetten ihrer Wandlung von der verzweifelten zur selbstbewussten Ehefrau überzeugend darzustellen. Lamia Beuque spielt eine schauspielerisch glänzende Isabella, deren Mezzosopran ganz besonders in den koloraturhaften Arien des zweiten Aktes triumphierend aufleuchtet. Theodore Browne mit seiner beeindruckend wendigen, biegsamen Tenorstimme zieht als Lindoro das Publikum von der ersten Sekunde seines Auftritts an in seinen Bann. Wolfgang Stefan Schwaiger (Bariton) ist nicht nur ein herrlich komödiantischer, sondern auch ein stimmlich sehr versierter und beredter Taddeo […]. Johannes Maria Wimmer (Bass) überzeugte als präsenter, auch darstellerisch witziger Mustafà. Mehr als bloß „Nebenrollen“ erfüllten die Sopranistin Jaime Hartzell als Elviras „Lieblingssklavin“ Zulma und Christoph Filler als Hauptmann Haly. Sie beglückten sowohl als Handlungsakteure als auch stimmlich.
Kronen Zeitung
Komische Oper wird zum idealen Hilfsmittel in Zeiten wie diesen. […]
Das Inszenierungsteam mit Anette Leistenschneider (Regie), Andreas Becker (Bühne) und Michael D. Zimmermann (Kostüme) setzt in dieser „orientalischen“ Oper auf die Orient- und Italien-Klischees, die nicht etwa vermieden, sondern vielmehr gesucht und überzeichnet werden.
Ideale Oper, um dem Frust des Alltags zu entfliehen.