Inhalt
Léo Delibes’ Lakmé spielt in Indien während der Kolonialzeit. Fasziniert von dem in seinem Heimatland aufsehenerregenden Roman Le Mariage de Loti eines auf Tahiti lebenden ehemaligen französischen Marineoffiziers, wählte der Komponist den Stoff als Grundlage für eine Oper.
Delibes’ Werk erzählt von der Liebe zwischen Lakmé, der Tochter eines Hindu-Priesters, und dem englischen Offizier Gérald. Lakmés Vater versucht mit brutalen Mitteln, diese Verbindung zu verhindern. Frédéric will seinen Freund Gérald wieder zurück in die Armee holen. Können die Gefühle des ungleichen Paares diesen Anfechtungen standhalten? Kann das sagenumwobene Wasser der heiligen Quelle die Liebe für immer festigen?
Die aufwändig ausgestattete Uraufführung von Lakmé 1883 an der Pariser Opéra Comique gestaltete sich zu einem Triumph, denn das Werk traf mit seinem orientalischen Flair genau den Modegeschmack des Exotismus. Auch die Entwürfe des Bühnenbilds und der Kostüme zur Inszenierung in Innsbruck, wo die Oper zum ersten Mal zu sehen sein wird, versprechen einen optischen Hochgenuss.
Léo Delibes, dessen Name insbesondere durch sein Ballett Coppélia bis heute bekannt ist, verzaubert durch seinen melodischen Einfallsreichtum. Das „Blumenduett“, in dem Lakmé und ihre Begleiterin Mallika die Schönheit der Natur besingen, fand sogar Einzug in die Werbung. Die sogenannte „Glöckchenarie“ Lakmés, das Lied von der Legende der Tochter des Parias, ist ein Bravourstück für Koloratursoprane.
Ein sonderbares Gefühl lässt mein Herz pochen.
Die Blumen erscheinen noch schöner,
der Himmel leuchtender.
LAKMÉ
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Besetzung
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Lakmé (11.1. | 13.1. | 19.1. | 5.2. | 12.2.)
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Lakmé (22.1. | 2.2.)
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Gérald (11.1. | 2.2. | 5.2. )
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Gérald (13.1. | 19.1. | 22.1. | 12.2.)
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Nilakantha
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Frédéric (11.1. | 13.1. | 2.2. | 5.2. | 12.2.)
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Frédéric (19.1. | 22.1.)
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Mallika
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Mallika (13.1.)
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Ellen
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Rose
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Mistress Bentson
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Hadji
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Ein Wahrsager
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Ein chinesischer Händler
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Ein Kuravar
Chor und Extrachor des Tiroler Landestheaters
Statisterie des Tiroler Landestheaters
Pressestimmen
Deutschlandfunk
Judith Spießer erfüllt mit ihrem betörenden und lupenreinen Sopran alle Voraussetzungen für die enorm fordernde, stimmakrobatische und gestaltungsintensive Partie [der Lakmé]. Matthias Hoffmann [ist] als beeindruckend dramatisch singender und grimmig gegen die Fremden kämpfender Vater Lakmés [zu erleben]. Innsbruck hat mit Jon Jurgens einen idealen Tenor für die ebenfalls extrem anspruchsvolle Partie des Gérald im Ensemble. Zusammen mit Tommaso Turchetta am Pult des Tiroler Symphonieorchesters gelingt eine hochklassige musikalische Interpretation dieses, wie aus einer anderen Zeit auf die Innsbrucker Bühne gelangten exotischen Opernmärchens.
Online Merker
Regisseur Hinrich Horstkotte und sein Ausstatter Nicolas Bovey verzichten auf Aktualisierung oder gar Veralberung der literarischen Vorlage – sie erzählen „nur“ in traumhaft schönen Bildern die tragische Liebesgeschichte aus einer vergangenen Zeit. […]. Insgesamt also eine erstklassige Leistung des Regieteams. […] Tommaso Turchetta am Pult des sensibel aufspielenden Tiroler Symphonieorchester Innsbruck gelang es, das spezielle französisch-exotische, impressionistische Flair der Partitur zum Klingen zu bringen. In der anspruchsvollen Titelrolle begeisterte die junge Münchner Sopranistin Judith Spießer. […] Der an der Kölner Oper engagierte Tiroler Bassbariton Matthias Hoffmann beging als Nilakantha […] sein Hausdebüt am TLT und war neben Frau Spießer das gesangliche Trumpfass der Vorstellung. Er verfügt über eine bestens ausgebildete Stimme mit virilem Klang und perfektem Sitz […]. Haustenor Jon Jurgens, dem das französische Fach besonders zu liegen scheint, ersang sich mit seiner Interpretation des Gérard einen weiteren Publikumserfolg. […] Selten erlebt man ein derart atemlos lauschendes, gebannt in den Sesseln sitzendes Publikum wie am Premierenabend. Die Anspannung entlud sich am Ende der Vorstellung in gewaltigen Ovationen für das gesamte Team.
Tiroler Krone
Wesentlichen Anteil am Erfolg der Innsbrucker Aufführung hatte die außergewöhnlich ästhetische Inszenierung des Teams Hinrich Horstkotte (Regie und Kostüme), Nicolas Bovey (Bühne) und auch Florian Weisleitner (Licht). Da gibt es unvergessliche Bilder und wirklich originelle Regieideen, die nie aufgesetzt wirken: Wie Lakmé am Anfang herabschwebt, wie sie in der Glöckchen-Arie zur vielarmigen indischen Göttin wird, das kann man sich schöner kaum vorstellen. […] Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck unter Tommaso Turchetta sorgt für eine klangschöne, opulente und Präzise Umsetzung der Partitur. Judith Spießer brilliert als Lakmé, die Rolle scheint wie für sie geschaffen, die Koloraturen perlen, die Spitzentöne leuchten, dass es eine Freude ist. Jon Jurgens […] beeindruckt als jugendlicher Liebhaber Gérald.
Tiroler Tageszeitung
Die Schlüsselszene der gesamten Oper gelingt grandios. Die „Glöckchenarie“ Lakmés, ein Hindernisparcours nach Noten, schwindelerregend hoch, gespickt mit Koloraturen, skandalös schwierig, ist der Höhepunkt des Abends. Diesen zu erleben, lohnt allein den Besuch. Judith Spießer meistert dieses Bravourstück unfassbar gut, kristallklar sauber erklingt ihr Sopran. Stark ist hier auch die Bildsprache von Regisseur Hinrich Horstkotte: Ein wahrer Rausch an Farben, Lakmé/Spießer windet sich dazu vielarmig, einer indischen Gottheit gleich, zum Gesang.