Der Klang der Großstadt

Der Frage nach dem Klang der Großstadt widmet sich das TSOI im 6. Symphoniekonzert. In den Ohren der Dirigentin Holly Hyun Choe mag sich der vielleicht ein wenig anhören
wie Los Angeles, wo sie aufwuchs, ein bisschen wie Zürich, wo sie studierte und unter Paavo Järvi beim Tonhalle-Orchester assistierte. Ein wenig vielleicht wie Peter Fox, dessen Songs sie schätzt, oder auch wie Stücke von einigen der unterrepräsentierten Komponistinnen, für deren Werke sich Choe leidenschaftlich einsetzt.

In jedem Fall ist es ein sehr persönlicher Klang – vergänglich, aufgeladen mit Emotionen und Erinnerungen, Ausdruck von Gemeinschaft und urbaner Anonymität zugleich –, wie es auch die im Abstand von knapp 100 Jahren entstandenen New York-Porträts von George Gershwin und Jessie Montgomery zeigen.

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Anton Gerzenberg © Anrej Grilc

Hamburg, Wien und Köln, das sind die wichtigsten städtischen Zentren auf der biographischen Landkarte des Pianisten Anton Gerzenberg, der Gershwins von schillernden Jazz-Elementen geprägtes Klavierkonzert interpretiert. In einem Entwurf noch als «New York Concerto» bezeichnet gibt das Stück dem Komponisten zufolge den «jungen, enthusiastischen Geist des amerikanischen Lebens» wieder – zählt im Repertoire des Neue-Musik-Spezialisten Gerzenbergs jedoch wohl bereits zu den Klassikern.

In Records from a Vanishing City zeichnet Komponistin Jessie Montgomery hingegen auf den Spuren ihrer eigenen Kindheit in der Lower East Side des New Yorker Stadtteils Manhattan die kulturelle Topographie eines verschwindenden Stadtviertels nach.

Mit Mozarts Prager Sinfonie ist dann auch noch ein unbestrittener Klassiker zu hören: Mit großer Begeisterung nahm bereits 1787 das Publikum in der böhmischen Hauptstadt die Premiere dieses Werks an.


6. SYMPHONIEKONZERT

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TSOI 5. Symphoniekonzert © Manuel Giner

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