Inhalt
„Ich lebte für die Kunst. Ich lebte für die Liebe. Nie tat ich einer Seele etwas zuleide“, bekennt die berühmte Sängerin Floria Tosca. Doch dann nimmt ihr Leben eine radikale Wendung. Ihr Geliebter, der Maler Mario Cavaradossi, unterstützt einen verfolgten Oppositionspolitiker und bringt ihn in ein geheimes Versteck. Der brutale Polizeichef Scarpia wittert dadurch seine Chance, gleich zwei Ziele zu erreichen: sich mithilfe von Erpressung
die begehrte Sängerin gefügig zu machen und den Rivalen und politischen Gegner Cavaradossi auszuschalten. Er schürt die Eifersucht Toscas und lässt den Maler inhaftieren und foltern. Es gelingt Scarpia zwar nicht, die Liebe der beiden zu zerstören, dafür aber ihr Leben. Seine Intrige führt letztendlich auch zu seinem eigenen Tod.
Gegen die dramatische, naturalistische Handlung setzte der Komponist durch lyrische Momente und eine farbenreiche Partitur starke Kontraste. Dadurch richtete er den Fokus auf die persönliche Tragödie inmitten einer politisch unruhigen Zeit. Nur zögernd gelangte Puccinis Tosca nach der Uraufführung im Jahr 1900 in Rom auf andere Opernbühnen. Doch inzwischen ist das Werk mit Toscas wunderbarer Arie „Vissi d’arte“ und Cavaradossis „E lucevan le stelle“ längst ein Welterfolg.
Die Inszenierung von Thilo Reinhardt, dem Innsbrucker Publikum durch seine eindrucksvollen Interpretationen von Rusalka und Simon Boccanegra bekannt, wird in der Spielzeit 2022.23 erneut zu sehen sein.
Für immer verflogen ist mein Liebestraum.
Die Stunde ist verstrichen und ich sterbe als Verzweifelter.
Noch nie habe ich das Leben so geliebt.
MARIO CAVARADOSSI
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Besetzung
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Floria Tosca (29.12.)
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Floria Tosca
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Mario Cavaradossi
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Baron Scarpia (29.12.)
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Baron Scarpia
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Cesare Angelotti
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Cesare Angelotti (29.12.)
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Spoletta
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Mesner
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Mesner (29.12.)
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Sciarrone
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Schließer
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Schließer (29.12)
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Ein Hirtenknabe
Chor des Tiroler Landestheaters Innsbruck
Extrachor des Tiroler Landestheaters Innsbruck
Statisterie des Tiroler Landestheaters Innsbruck
Wiltener Sängerknaben
Pressestimmen
Tiroler Tageszeitung
Die Premierenbesetzung der Innsbrucker „Tosca“ schlägt sich tadellos, phasenweise sogar spektakulär. Aus dem gut einstudierten Ensemble sticht Aurelia Florian in der Titelpartie der gefeierten Sängerin Tosca noch heraus. Die Sopranistin beherrscht stimmlich den dramatischen, divenhaften Auftritt ebenso wie die feine, melancholisch gesponnene Lyrik. Toscas wehmütiger Abgesang auf das Leben, als sie erkennen muss, dass ihre Liebe zu Maler Cavaradossi todgeweiht ist, wird zum ersten Höhepunkt. Für die Arie „Vissi d’arte“ („Ich lebte für die Kunst“) erhält die großartige Sängerin Szenenapplaus. […]
Cavaradossi wird von Tenor Alejandro Roy gesungen. Das funktioniert ganz toll, […] wie bei der sehnsuchtsvollen Gassenhauer-Arie „E lucevan le stelle“ („Und es leuchteten die Sterne“) im 3. Akt, als Cavaradossi, die Hinrichtung vor Augen, einen Abschiedsbrief an Tosca verfasst. […]
Bestens besetzt ist der Bösewicht […]. Daniel Luis de Vicente als sadistischer Polizeichef Scarpia ist eine Erscheinung, optisch und stimmlich. […]
Im Graben musiziert das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck unter Dirigent Lukas Beikircher ganz hervorragend. Da passen Lautstärke, Intensität, Tempo sowie das kollegiale Geleit für das singende Personal. […]
Nach dem Vorhang werden SängerInnen und Orchester pauschal im großen Stil teils stehend gefeiert.
Kronen Zeitung
Aurelia Florian war eine Tosca, die im Verlauf des Stückes zu wahrer tragischer Größe heranwuchs und beispielsweise mit ihrem „Vissi d’arte“ einen […] großartigen Eindruck hinterließ. […]
Daniel Luis de Vicente war […] ein Scarpia, wie man ihn sich nur wünscht, dämonisch und vielschichtig. […]
Lukas Beikircher führte das Orchester zu einer wahrlich exzellenten Leistung.
Opera Online
Alejandro Roy […] begeistert […] mit vollmundigem Tenor und Strahlkraft in den Spitzen als Mario Cavaradossi.
Stadtblatt
Eine „Tosca“ unserer Zeit. […]
Dass die vermeintlich opernhafte Story aktueller ist denn je – das hat Thilo Reinhardt, nun auch bei „Tosca“ unmissverständlich offengelegt. Sein Scarpia ist der Inbegriff des toxisch-narzisstischen Machtmenschen, dem jedes noch so verabscheuungswürdige Mittel recht ist […], um das zu bekommen, von dem er glaubt, dass es ihm zustünde. Dass die Kirche da immer wieder wegsah, und das bis auf den heutigen Tag, auch das zeigt Reinhard in einem eindrucksvollen Sujet.
Dass sich Tosca bei ihm zuletzt nicht von der Engelsburg stürzt, entspricht sogar der ursprünglichen Intention Puccinis, der das Aufbegehren und Leiden Toscas und ihres Geliebten Cavaradossi so unfassbar eindringlich musikalisch zu übersetzen verstand, dass es einen […] richtig mitnimmt. Was nicht zuletzt der sowohl musikalisch wie schauspielerisch großartigen Darbietung des gesamten Ensembles geschuldet ist.
Hochenergetisch auch das Dirigat von Lukas Beikircher. Bei der Premiere gab es dafür frenetischen Jubel.