Inhalt
Auf der Insel Kolchis trifft der Krieger Phryxus ein, dem im Traum aufgetragen wurde, das Goldene Vlies – das Fell eines goldenen Widders, der fliegen und sprechen konnte – zum dortigen Tempel zu bringen. Aietes, König von Kolchis, und seine Tochter Medea empfangen ihn. Doch Aietes betrachtet den Fremden trotz dessen friedvollem Auftreten nicht als Gast, sondern als Feind und tötet ihn. Sterbend verflucht Phryxus ihn und seine Kinder.
Die Griechen, an ihrer Spitze Jason, fallen auf der Insel ein, um den Tod des Phryxus zu rächen. Mit Hilfe Medeas, die Aietes’ Tat verabscheut, erobern sie das Goldene Vlies und bringen es zurück nach Korinth. Ihnen folgt Medea, die sich in Jason verliebt hat.
Jahre später. Jason und Medea haben inzwischen zwei Söhne. Doch die einst Verliebten haben sich einander entfremdet, und in Korinth ist Medea stets eine Außenseiterin geblieben. Während sie sich immer mehr an Jason klammert, kommt ihm seine Jugendliebe Kreusa in den Sinn, die Tochter Kreons, des Königs von Korinth. Als Medea verbannt werden soll und ohne ihre Kinder das Land verlassen soll, stimmt Jason dem Plan zu und denkt dabei nicht an die Rachegewalt Medeas. Am Ende bleibt Medea nur das Goldene Vlies – und mit ihm die Frage, welches Los ihr weiterhin bestimmt ist.
Franz Grillparzer hat mit seiner Neuinterpretation des klassischen Mythos rund um das Goldene Vlies ein zeitloses Werk geschaffen. Oft wird von den drei Teilen – Der Gastfreund, Die Argonauten und Medea – nur der dritte als Einzelwerk auf die Bühne gebracht. Zum ersten Mal ist nun am TLT das gesamte Stück in einer Fassung für einen Abend zu erleben.
Jason:
Das Leben war, die Welt war aufgegeben,
und nichts war da, als jenes helle Vlies.
Termine
alle Termine anzeigenBesetzung
- I. Der Gastfreund - Aietes
- I. Der Gastfreund - Medea I
- I. Der Gastfreund - Medea II
- I. Der Gastfreund - Phryxus
- II. Die Argonauten - Aietes
- II. Die Argonauten - Medea
- II. Die Argonauten - Absyrtus
- II. Die Argonauten - Gora
- II. Die Argonauten - Jason
- II. Die Argonauten - Milo
- III. Medea - Medea
- III. Medea - Gora
- III. Medea - Jason
- III. Medea - Kreon
- III. Medea - Kreusa
- III. Medea - Herold
- III. Medea - Diener
Pressestimmen
Bezirksblätter
Was Grillparzers Drama in Elisabeth Gabriels eindrücklich aktualisierter Inszenierung zu einem echten Highlight macht, ist nicht nur die großartige schauspielerische Leistung des Ensembles – allen voran natürlich Marion Fuhs in der Rolle der Medea – sondern die ernüchternde Tatsache, dass Grillparzers glasklarer und so ungemein poetischer Text wie eine Zustandsbeschreibung unserer Zeit zu lesen ist.
Krone
Regisseurin Elisabeth Gabriel schlägt mit dem antiken Stoff geschickt eine Brücke zum Heute – unaufdringlich, aber intensiv. Sie schafft Aktualität für das Zeitlose. […] Im Mittelpunkt des Stücks steht die Liebe zwischen Medea und Jason und ihre Flucht aus der Heimat. Aus Liebe wird Kampf. In diesem Kampf schafft Marion Fuhs Tiefgang und Eindringlichkeit. Sie pendelt das Hell und Dunkel der Figur aus. In ihrem Kampf zwischen Revolte und Verzweiflung ist sie von atemberaubender Authentizität. Die kann man auch Kristoffer Nowak als Jason nicht absprechen. Nowak besticht im Wandel vom Draufgänger zum Feigling. Antje Weiser beweist als Gora einmal mehr ihre kraftvolle Bühnenpräsenz. Fuhs, Nowak und Weiser sind herausragend, werden aber vom Ensemble getragen.
Tiroler Tageszeitung
Marion Fuhs beeindruckt als Medea. Sie wütet – und bleibt doch zerbrechlich, leidet, aber ohne große Geste, berührt, macht selbst das Unvorstellbare auf nachgerade unheimliche Weise anschaulich. In Kristoffer Nowak als Jason hat sie einen berechnend kühlen Gegenspieler mit bisweilen böse funkelndem Blick. Auch Jan Schreiber als Kreon überzeugt. Antje Weiser gibt als leidgeprüfte Zugehfrau Gora eine feine Charakterstudie ab.